Schwimmen mit Sehbehinderung

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich wo ist das Problem am Schwimmen, wenn man schlecht oder fast nichts sieht?

Heute erzähle ich euch von meinem Lieblingssport dem Schwimmen: Ich treibe diesen Sport eigentlich schon seit ich ein Baby war. Ich schwimme in dem großen Verein meiner Nachbarstadt, wo ich früher gewohnt habe. Ich trainiere derzeit einmal pro Woche, da es mir zeitlich einfach im Moment nicht öfter möglich ist.

Um meine Augen vor dem Clor des Wassers zu schützen trage ich wie die meisten Anderen in meiner, übrigens nicht inklusiven oder so, Schwimmgruppe eine Schwimmbrille. Auf Grund meiner Augenkrankheit darf ich leider nicht tauchen, Allerdings tue ich dies manchmal trotzdem, da es mir einfach Spaß macht. Meine Sehbehinderung ist dabei auch kein Problem, da man ja sowieso immer nach oben getrieben wird. Das Einzige, was ein Bisschen Übung braucht ist zu erkennen wo sich Hindernisse oder der Rand des Schwimmbeckens befinden, aber das geht zum Einen sehr viel nach dem Gehör, zum Anderen habe ich mit der Zeit auch gelernt wie sich der Wasserwiederstand vor Hindernissen oder dem Beckenrand verändert. Zweiteres ist mir auch beim Bahnen schwimmen eine große Hilfe, da ich so immer rechtzeitig mitbekomme, wann die Länge zu Ende ist und ich wenden muss. Im Gegensatz zu meinen Mitschwimmern habe ich diesbezüglich auch beim Rückenschwimmen keine Probleme. Schwieriger ist es da schon gerade aus zu schwimmen. Glücklicherweise sind die Bahnen immer durch Leinen unterteilt, sodass man zwangsläufig mitbekommt, wenn man schräg schwimmt. Jedoch gilt auch hier das Motto Übung macht den Meister. Mit der Zeit findet man seinen Rhythmus und schwimmt relativ gerade. Mir passiert es heutzutage nur noch selten, dass ich von der Bahn abkomme.

Die verschiedenen Lagen und technischen Übungen werden von den Trainern und gegebenenfalls von Mitschwimmern eigentlich immer ausreichend erklärt, sodass ich eigentlich noch nie Probleme hatte Alles gut mit zu bekommen.

Generell habe ich auch überwiegend gute Erfahrungen in meinem Verein gemacht. Ich werde wie ein nicht behindertes Mitglied behandelt. Für manche Trainer ist es am Anfang etwas ungewohnt auf Jemanden sehbehindertes zu treffen, da es zugegebenermaßen ja auch wenige sehbehinderte Sportler in „normalen” Vereinen gibt. Nach ein paar Trainingsstunden legt sich das allerdings meistens und ich werde überwiegend positiv behandelt. Mit aus diesem Grund bin ich auch schon so lange Zeit Mitglied in meinem Verein (also an dieser Stelle vielen Dank an die Leonberger Wasserfreunde).

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag mein Hobby gut näher bringen. Vielleicht habe ich euch ja ermuntert mal wieder schwimmen zu gehen.(grins).

LG Marie
(geschrieben von Marie R.)

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