Der Reiseblog ohne Bilder stellt sich vor

Wer bin ich überhaupt?

Mein Name ist Daniel, ich bin 38 Jahre alt, freier Journalist, Blogger, Texter und Kommunikationsberater. Auch in meiner Freizeit bin ich kreativ. So führe ich auf meinen Reisen zum Beispiel immer ein Reisetagebuch, damit ich mich noch lange an die Dinge erinnern kann, die ich in den verschiedenen Ländern erlebt habe. Die meiste Zeit habe ich in Australien verbracht, wo ich 2010 meinen Master gemacht habe. Als ich wieder nach Hause kam, war ich nicht nur um eine ganz besondere Erfahrung reicher, sondern hatte auch eine zweite Familie am anderen Ende der Welt. Seitdem fliege ich immer wieder hin. 2015 war ich zur Hochzeit meiner Gastfamilie dort und 2017 habe ich sie mit einem kurzen Besuch überrascht.
Wenn ich in meiner deutschen Heimat bin, arbeite und lebe ich so, wie ich es will. Ich kann als Freiberufler meinen Laptop da aufklappen, wo ich es möchte: im Homeoffice, im Café, bei einer Wanderpause in der Eifel oder bei Kurztrips. Ich arbeite mit zwei weiteren Freiberuflern zusammen, die ich seit dem Studium kenne. Wenn wir skypen, sieht man im Hintergrund schon mal das Meer, die Berge oder eine Skipiste. Mein Beruf und mein Hobby passen also gut zusammen. Ich bin Blogger. Außerdem habe ich meine journalistische Karriere seinerzeit beim Radio begonnen. Da war der Weg zu den Audiobeiträgen im Reiseblog ohne Bilder nicht mehr weit

Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, so einen „untypischen“ Blog zu machen?

Schon lange hatte ich den Wunsch, einen Reiseblog zu machen. Zuerst hatte ich über das Thema Australien nachgedacht. Da gibt es aber schon viele. Dann dachte ich übers Backpacken nach. Auch hier findet man viele Blogs. ich wollte nichts kopieren oder schlechter neu machen, das es schon in verschiedenen Formen gab. Also habe ich den Start immer wieder vor mir hergeschoben. Aber der Gedanke, einen Reiseblog zu starten, kam mir immer wieder in den Kopf. Und eines Tages kam die Idee im Gespräch mit einer Freundin. Sie fragte mich, was ich am liebsten machen möchte. Und das sind Audiobeiträge, weil nichts so intensives Kopfkino verursacht wie Atmosphäre, Stimme, verschiedene Geräusche und Musik. Außerdem sieht hier jeder seine eigenen Bilder vor dem geistigen Auge. Das ist doch geil?! Um zusätzlich zu polarisieren, wurde es der Reiseblog ohne Bilder. Die Idee hatte mich im ersten Moment gepackt und nicht mehr losgelassen.

Hast du schon bei der ersten Idee Menschen mit Handicap als Zielgruppe im Kopf gehabt?

Eines vorweg, damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe kein Handicap. Deshalb habe ich zunächst ehrlich gesagt nicht darüber nachgedacht. Am Anfang ging es mir vor allem darum, etwas Neues auszuprobieren und einen Reiseblog zu starten, den es in der Form noch nicht gab. Wie in jedem Projekt haben sich dann einige Dinge herauskristallisiert, als es anlief. Ich habe auch nach dem Start noch das Konzept nachjustiert, zum Beispiel die Struktur der Beiträge und Anmoderationen. Und in dem Zuge habe ich auch die Zielgruppen erweitert. Es gibt zum Beispiel auch eine ganze Reihe Leute, die sich über Reisen informieren wollen, aber zu faul sind, einen ewig langen Artikel zu lesen. Andere wollen solche Beiträge im Auto hören während der Fahrt. Lesen ist da auch eher schlecht. Im Zuge der weiteren Zielgruppenrecherche kam ich auch auf Sehbehinderte und Blinde. Ich habe in den Facebook-Gruppen vorsichtig nachgefragt, ob ich die Beiträge posten darf. Und die Reaktionen der User waren wirklich sehr gut.

Ein Mitglied der Gruppe hat sich sogar bei mir gemeldet für ein Interview. Er ist selber blind und reist jedes Jahr für eine ganze Weile. Finde ich super spannend. Natürlich verrate ich hier noch nicht, wer das ist. Das Interview kommt ja noch
Aber gerade solche Geschichten sind doch eine Inspiration und Motivation für andere Menschen. Wir reden immer von Grenzen und Dingen, die wir angeblich nicht können. Wenn man aber einen blinden Menschen voller Begeisterung von seinen Reisen sprechen hört, sprengt das dann nicht jede Grenze in unseren Köpfen? Ist dann nicht klar, dass wir eigentlich alles machen können und alles möglich ist? In Gesprächen höre ich immer wieder, dass die Leute gerne reisen möchten, sich aber nicht trauen wegen ihres Jobs, ihrer Familie, ihrer Freunde. Wenn aber dann ein Blinder davon erzählt, wie er bei jeder Reise seine Grenzen überwindet, springen sie vielleicht über ihren Schatten.

Wo findet man den Blog?

(geschrieben von Daniel)

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